Boite/Carnot gewinnen 505er EuroCup

Langes Warten, ein später Start und eine Siegerehrung: In einer lauen Brise war von den Seglerinnen und Seglern der Warnemünder Woche viel Geduld gefordert. Nach mehreren Startverschiebungen fiel schließlich am Nachmittag die Entscheidung, dass auf den Jollenbahnen kein Start mehr erfolgen wird. Für die 505er hieß das: Die Franzosen Philippe Boite/Marin Carnot sind die Sieger des EuroCups. Mit Verspätung fiel der Startschuss für die Langstreckenregatta Rund Bornholm.


Langes Warten, ein später Start und eine Siegerehrung: In einer lauen Brise war von den Seglerinnen und Seglern der Warnemünder Woche viel Geduld gefordert. Nach mehreren Startverschiebungen fiel schließlich am Nachmittag die Entscheidung, dass auf den Jollenbahnen kein Start mehr erfolgen wird. Für die 505er hieß das: Die Franzosen Philippe Boite/Marin Carnot sind die Sieger des EuroCups. Denn für die Fiven war der Montag schon der Abschlusstag ihrer Regatten. Für die Ilca-Klassen ist das Finale am morgigen Dienstag. Und die Zoom8 haben ihren Start in die Weltmeisterschaft um einen Tag verschoben. Das ist allerdings kein Problem, denn der Titelkampf sieht einen Reservetag vor.

Gesegelt wurde am Montag schließlich aber doch. Die Wettfahrtleitung der Seebahn fand einen leichten Hauch, um die Yachten zur Langstrecken-Regatta Rund Bornholm auf den Kurs zu schicken. Es wird wohl ein wirklich langes Rennen, denn eine Verkürzung der rund 280 Seemeilen langen Bahn stand nicht zur Debatte.

Die Seesegler wurden am Montag im Gegensatz zu den anderen Klassen frühzeitig auf die Ostsee beordert. Sie sollten hier auf die Chance zum Start lauern. Und das gelang schließlich auch – trotz einer Verspätung von rund einer Stunde. „Erst einmal hatten auch wir keinen Wind bzw. nur eine laue Brise aus verschiedenen Richtungen. Wir haben ständig die Entwicklung beobachtet und auf konstanteren Wind gewartet. Als der sich dann aus Nord bis Nordwest durchsetzte, haben wir die Flotte auf den Kurs geschickt“, berichtete Wettfahrtleiterin Laura Kühlewind. Es war zwar kein rasanter Start, aber Kühlewind konnte feststellen: „Sie segeln!“

DSV-Präsidentin Mona Küppers gab den Startschuss zu Rund Bornholm. Foto: Pepe Hartmann

Den Startschuss für die insgesamt 26 Crews in zwei Gruppen hatte DSV-Präsidentin Mona Küppers gegeben, und schon nach wenigen Meilen zog sich die Flotte weit auseinander und segelte wie an der langgestreckten Perlenschnur die Küste am Darß entlang nach Nordosten. An die Spitze hatte sich erwartungsgemäß das ehemalige Siegerboot im Volvo Ocean Race, die „Illbruck“ um Skipper Oliver Schmidt-Rybandt, gesetzt.

In den anderen Klassen wurde das Warten auf den Wind dagegen nicht belohnt. Stunde um Stunde hoffte die Regattaleitung um den obersten Wettfahrtleiter Peter Ramcke darauf, dass sich die erhoffte Brise einstellen würde. Am Nachmittag sollten die Akteure der 505er, der drei Ilca-Klassen und der Zoom8 aber nicht länger auf die Warte-Folter gespannt werden. Mit der Entscheidung zum Abbruch war aber auch gleich der Blick auf den nächsten Tag gerichtet. „Das sieht besser aus. Wir sollten einen segelbaren Wind haben“, hob Ramcke optimistisch den Daumen für das weitere Regattageschehen.

Die 505er durften indes schon zur Siegerehrung schreiten. Sie hätten am Montag noch zwei Rennen segeln sollen. Doch daraus wurde nichts mehr. So riefen die Organisatoren am frühen Nachmittag zur Siegerehrung in den Lokschuppen. Das Zwischenresultat vom Sonntag war damit auch das Endresultat. Die Franzosen Philippe Boite/Marin Carnot freuten sich über ihren starken Auftritt von Warnemünde. In den heftigen Böen des ersten Tages und in den Champagner-Bedingungen vom Sonntag hatten sie mit vier Siegen und einem zweiten Platz in den fünf Rennen eindrucksvoll ihre Stärke unter Beweis gestellt. „Wir sind sehr glücklich. Es waren tolle Tage hier in Warnemünde und wir hoffen, dass wir bald mal wieder mit einer Weltmeisterschaft hierher kommen können“, sagte Philippe Boite.

Die erfolgreichen 505er (von links): Lutz Stengel, Frank Feller, Philippe Boite, Marin Carnot, Tim Böger, Finn Böger. Foto: Katrin Heidemann

Tim und Finn Böger, die in der letzten Wettfahrt den Franzosen zumindest einen Sieg in der Serie entreißen konnten, freuten sich insgesamt über Silber. Die Rostocker Lutz Stengel/Frank Feller waren auf ihrem Heimatrevier auch mit Bronze zufrieden. „Eigentlich hatten wir gehofft, dass nicht ganz so viel Wind ist. Was uns nicht wirklich liegt. Dafür haben wir uns ganz gut geschlagen“, sagte Steuermann Stengel, und sein Vorschoter ergänzte: „Samstag war es sehr ruppig – fast nicht segelbar. Zwischendurch mussten wir auf dem Vormwindgang auch mal den Spi runternehmen. Wir waren froh, dass wir nicht umgekippt sind während der Wettfahrt. Aber hinterher hat es uns dann doch erwischt. Gestern waren dann aber Traumbedingungen. Wir sind schön ins Rutschen gekommen auf dem Wasser. Ein Traum für jeden Segler.“

Während viele Crews der 505er nun mit der WM in Schweden planen, setzen Stengel/Feller ihren nächsten Saisonhöhepunkt im Herbst zur Deutschen Meisterschaft auf dem Chiemsee – dann bei wahrscheinlich weniger Wind.

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