Interview: Neue Konzepte in turbulenten Zeiten

Nach einem Jahr Pause konnte die 83. WARNEMÜNDER WOCHE in diesem Jahr nachgeholt werden. Ingeborg Regenthal, Büroleiterin des Warnemünde Vereins, der Veranstalter des Sommerfests ist, blickt auf dieses turbulente Jahr zurück und gibt einen Ausblick, was kulturell für die 84. Ausgabe geplant ist.

Frau Regenthal, wie haben Sie die diesjährige Warnemünder Woche erlebt?
Ingeborg Regenthal: So eine turbulente Zeit hatten wir wirklich noch nie. Ich mache das nun schon seit über 40 Jahren, aber auf eine Pandemie waren wir natürlich nicht vorbereitet. Nie zuvor mussten wir in verschiedenen Szenarien planen, unendliche viele Regeln beachten und auf sich ständig ändernde Rahmenbedingungen reagieren. Aber die Anstrengungen haben sich gelohnt. Obwohl wir auf beliebte Programmbestandteile wie unseren Niege Ümgang verzichten mussten, waren wir froh, dass wir wieder ein gemeinsames Sommerfest feiern konnten.

Welche Erkenntnisse haben Sie im Rahmen der diesjährigen Veranstaltung gewonnen, die Ihnen auch für zukünftige Planungen helfen?
Das Positive an der Pandemie ist, dass sie uns dazu gezwungen hat, neue Konzepte zu entwickeln und seit Jahren gelernte Vorgehensweisen zu hinterfragen. Wir haben beispielsweise den Kurhausgarten als Location wieder entdeckt, der uns gute Rahmenbedingungen bietet. Außerdem haben wir gesehen, dass es nicht darauf ankommt, jedes Jahr Rekorde zu brechen. Alles war etwas kleiner und überschaubarer, aber es hat sich gezeigt, dass auch kleinere Aktionen für große Freude sorgen können.

Was erwartet die Besucher bei der nächsten Warnemünder Woche? Gibt es bereits Highlights?
Wir hoffen sehr, dass die strengen pandemiebedingten Regelungen im nächsten Jahr überstanden sind und wir vieles wieder offener gestalten können, keine Besucher zählen und registrieren müssen. Wir arbeiten gerade ganz konkret an den Vorbereitungen des Niegen Ümgangs. Der gehört einfach zur Warnemünder Woche dazu und es soll ihn im nächsten Jahr auf jeden Fall wieder geben. Wir haben gerade alle Vereine und Partner dazu aufgerufen, sich mit kreativen Ideen daran zu beteiligen.

Was ist neben dem Ümgang noch geplant?
Wir sind gerade noch dabei, die diesjährige Veranstaltung gemeinsam mit unseren Partnern detailliert auszuwerten und darauf aufbauend ein Veranstaltungskonzept zu entwickeln. Man kann aber jetzt schon sagen, dass wir die Zusammenarbeit mit dem Kurhausgarten gern ausbauen würden. Außerdem ist geplant, das Programm mit vielen kleinen dezentralen Musik- und Kulturangeboten zu ergänzen. Dazu zählen beispielsweise die Kultur im Vorbeigehen sowie kleine Pop-up-Darbietungen ohne große technische Infrastruktur. Wir möchten die Gäste überraschen und möglichst jedem ein kleines Lächeln ins Gesicht zaubern.

Was wünschen Sie sich persönlich für die Zukunft der Warnemünder Woche?
Ich wünsche mir noch viele weitere bunte Sommerfeste, die im Idealfall mit Unterstützung aller Warnemünder gestaltet werden. Man stößt immer mal wieder auf Hürden im eigenen Ort, die aus meiner Sicht nicht nötig wären. Konstruktive Kritik ist uns natürlich sehr willkommen. Ich würde mir wünschen, dass auch die Kritiker schon im Planungsprozess auf uns zukommen, um die Veranstaltung gemeinsam mit uns zu gestalten.

Ein weiteres Thema, das mir sehr am Herzen liegt und gleichzeitig eine große Herausforderung ist, ist die Nachwuchsgewinnung in den Warnemünder Vereinen. Die Traditionsveranstaltungen erfordern auch in Zukunft ehrenamtliches Engagement. Die 90. Warnemünder Woche möchte ich nur noch als Gast genießen. Bis dahin müssen wir aber noch viel an der Nachwuchsgewinnung arbeiten. Ich kann jeden Interessierten nur dazu aufrufen, sich bei uns zu melden.

Vielen Dank für das Gespräch!

Die 84. WARNEMÜNDER WOCHE findet vom 2. bis 10. Juli 2022 statt.

Weitere Informationen zum Warnemünde Verein:
www.warnemuende-verein.de

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