Fazit der 85. Warnemünder Woche: Segelspektakel und Sommerzauber

Die Jubiläumsausgabe der Warnemünder Woche, Mecklenburg-Vorpommerns größter Segelveranstaltung und zweitgrößtem Volksfest, brachte in den zurückliegenden neun Tagen, vom 1. bis 9. Juli, Segelwettbewerbe und ein Sommerfest mit Kultur und Sport auf einmalige Weise zusammen. Knapp 600 Segelende mit fast 300 Booten aus 20 Nationen konnten trotz des Wetters zwischen Starkwind und Flaute alle geplanten Regatten erfolgreich beenden. An Land gab es tägliche Auftritte und Konzerte, an beiden Wochenenden Action-Sport im Sand der SportBeachArena und das 25. Drachenbootfestival auf dem Alten Strom als Publikumsmagnete. Die Organisatoren ziehen ein rundum positives Fazit.

„Ich bin begeistert vom Verlauf der 85. Warnemünder Woche! Die Warnemünder haben alle Schwierigkeiten während der Vorbereitungen beiseite gewischt, die hier und da noch existierenden Nachwirkungen der Corona-Jahre abgeschüttelt und sich wahrlich selbst übertroffen. Auf dem Wasser und an Land gab es spannende Wettkämpfe und das Musik- und Kulturprogramm hat richtiges Sommerfeeling verbreitet“, sagt der rundum zufriedene Tourismusdirektor von Rostock und Warnemünde, Matthias Fromm.

Auch Sportdirektor Peter Ramcke blickt zufrieden auf die vergangenen neun Tage: „Die Warnemünder Woche hat unter Beweis gestellt, dass sie auch unter schwierigen Wetterbedingungen hochkarätige Segelwettbewerbe ausrichten kann.“ Zu Beginn der Segelwoche hatte starker Wind und hoher Seegang das Geschehen auf dem Wasser bestimmt, während in der zweiten Hälfte der Hochdruckeinfluss Leichtwind verursachte. In enger Rücksprache mit den Aktiven und den Wetterexperten des Deutschen Wetterdienstes, hat es die Rennorganisation trotzdem geschafft, alle geplanten Wettbewerbe erfolgreich abzuschließen.


Mit viel Wind und Welle fand der ILCA Europa Cup in der ersten Hälfte der Warnemünder Woche statt. Foto: Pepe Hartmann

„Ich bin sehr froh, dass alles so gut funktioniert hat“, freut sich Ralf Bergel, Chairman der Warnemünder Woche. „Neue und langjährige Partner haben genauso zum Erfolg der diesjährigen Warnemünder Woche beigetragen, wie der Einsatz von fast 300 ehrenamtlich Helfenden. Dafür vielen Dank!“, sagt Bergel.

Zu den Höhepunkten auf dem Wasser zählte der viertägige ILCA Europa Cup unter Sturmbedingungen mit 139 Seglerinnen und Seglern aus zwölf Nationen. Insgesamt konnten 13 Wettfahrten in den drei ILCA-Klassen 4, 6 und 7 gesegelt werden. Am Ende freute sich die Warnemünderin Hannah Anderssohn über die Goldmedaille im ILCA 6 in ihrem Heimatrevier.


Perfektes Sommerfestwetter lockte zahlreiche Besucher auf die Bummelmeile. Foto: Kai Köckeritz

Auch die Langstreckenregatta Rund Bornholm hatte mit der Starkwindsituation zu kämpfen. Die Wettfahrtleitung entschied aus Sicherheitsgründen, den Start um 24 Stunden zu verschieben, den zu segelnden Kurs deutlich zu verkürzen und dabei auf die Rundung der Insel Bornholm zu verzichten. So konnte die Traditionsregatta sicher abgeschlossen werden, was in Anbetracht der extremen Wetterlage ebenfalls ein Erfolg ist.

In der zweiten Hälfte der Warnemünder Woche änderte sich dann das Wetter und bescherte den Segelnden und Besuchenden zwar wesentlich mehr Sonne, dafür aber deutlich weniger Wind. Während sich die zahlreichen Gäste des Landprogramms über die sommerlichen Temperaturen freuten, mussten sich die Segler auf dem Wasser immer wieder in Geduld üben. Doch auch für diese erneut erschwerten Bedingungen fanden die Wettfahrtleitungen im Team von Sportdirektor Peter Ramcke stets eine Lösung. Die Lage auf See wurde permanent ausgewertet und sich auftuende Windfenster konsequent genutzt, um Wettfahrten abschließen zu können – mit Erfolg. Als einer der Höhepunkte konnte ein neuer Europameister in der Soling-Klasse ermittelt werden – 37 Jahre nach der letztmaligen Soling-EM vor Warnemünde. Mit Kristian Nergaard kommt der neue Europameister aus Norwegen.


Die Segler freuten sich über guten Wind und die berühmte Warnemünder Welle. Foto: Pepe Hartmann

Die Star Eastern Hemisphere Championship versammelte viele der besten Starboot-Segler der Welt in Warnemünde. 32 Crews aus acht Nationen gingen an den Start, um die Regatta zu bestreiten, die in der Wertigkeit anderen Kontinentalmeisterschaften, wie einer Europameisterschaft, entspricht. Am Abschlusssonntag stand schließlich das Ergebnis fest: Gewonnen haben die Kroaten Marin Misura und Tonko Barac.

Einen ersten Einblick in das Segelprogramm des kommenden Jahres gibt Sportdirektor Peter Ramcke: „Neben unseren Klassikern wie Rund Bornholm und dem ILCA Europa Cup, gibt es bereits jetzt einige Segelveranstaltungen, auf die wir uns sehr freuen. Hervorheben möchte ich den 505er Europa Cup, die Internationale Deutsche Meisterschaft der Contender, die Zoom 8 Worlds und dass wir die Deutsche Segel-Bundesliga und die Sailing Championsleague begrüßen dürfen.“


Stefanie Drese (mitte), Schirmherrin der Warnemünder Woche und Mecklenburg-Vorpommerns Ministerin für Soziales, Gesundheit und Sport und Rostocks Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger bei der Eröffnungsfeier. Foto: Joachim Kloock

Das Sommerfest an Land begann am Eröffnungstag mit dem 20. Festumzug Niege Ümgang mit circa 2.500 Akteuren, die die Blicke von tausenden Zuschauenden an den Rändern auf sich zogen. Die anschließende Eröffnung im Beisein von Warnemünder-Woche-Schirmherrin Ministerin Stefanie Drese und Rostocks Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger gab einen vielversprechenden Ausblick auf das, was in den folgenden Tagen noch kommen würde. „Wir hatten einen derart vollen Kurhausgarten, das war wirklich toll – und dass trotz des teilweise ungemütlichen Wetters zu Beginn der Warnemünder Woche“, sagt die zufriedene Büroleiterin des Warnemünde Vereins, Ingeborg Regenthal.

Im Verlauf der Woche gab es täglich kostenlose Konzerte und Auftritte im Kurhausgarten. Neue Mottotage, wie der Schlagermontag, an dem unter anderem der Schlagerstar Danny Buller auftrat, der Ladies Day mit rein weiblichen Bands und auch der Freitag, der sich speziell an ein jüngeres Publikum richtete, wurden von den Gästen der Warnemünder Woche gut angenommen.

Die Beteiligung am Niege Ümgang war groß: Rund 2.500 Akteure liefen mit im Jubiläumsumzug. Foto: Joachim Kloock

Auch die etablierten Sommersfestevents sorgten für begeisterte Besucher. Bei „Rauch auf dem Wasser – Dem Open-Air am Meer“ in seiner 19. Auflage feierte als Highlight der neue Leuchtturmsong „Es steht ein Turm“ Premiere. Beim Shantytag und dem Warnemünder Nachmittag kamen Fans der traditionell-maritimen Kultur auf ihre Kosten. Mit dem WIRO-Sporttag fand sogar wieder ein Publikumsliebling zu Füßen des Warnemünder Leuchtturms statt. Die Bummelmeile auf der Promenade mit ihren zahlreichen Ständen war stets gut besucht und sorgte für ein räumliche Verbindung des Kurhausgartens mit den Aktivitäten auf dem Alten Strom und der Mittelmole. „Die diesjährige Mischung ist unwahrscheinlich gut angekommen bei den Gästen. Wir konnten allen Altersklassen und Interessen etwas bieten. Ich kann ganz klar sagen: Ziel erreicht!“, sagt Ingeborg Regenthal.

Auf der Bühne im Kurhausgarten fanden täglich kostenlose Konzerte und Darbietungen statt. Foto: Kai Köckeritz

Neben dem Segelsport hat die Warnemünder Woche noch eine weitere Sportart im Programm, die auf dem Wasser stattfindet: Knapp 1.000 Aktive gingen am zweiten Wochenende beim 25. Drachenbootfestival an den Start. Zwei Tage lang schallten die Rufe und das rhythmische Trommeln der Drachenbootsportler durch Warnemünde. Die Sportlerinnen und Sportler und die zahlreichen Zuschauenden verwandelten den südlichen Teil des Alten Stroms in ein beeindruckendes Paddel-Party-Areal.

 Zwei Tage lang paddelten die Drachenbootsportler am zweiten Wochenende um die Wette. Foto: Kai Köckeritz

Die Sand- und Fun-Sportexperten in der SportBeachArena am Strand ließen sich vom Sturm am ersten Wochenende nicht stören. Fast 400 Sportlerinnen und Sportler trugen die 27. Rostocker Beach-Handball-Tage ohne Einschränkungen aus. Am zweiten Wochenende folgten Turniere im Beach-Lacrosse und Beach-Rugby, dann allerdings bei perfektem Strandwetter mit blauem Himmel und karibischen Temperaturen.


Die SportBeachArena wurde zum Austragungsort für Turniere im Beach-Handball, Beach-Lacrosse und Beach-Rugby (Foto). Foto: Kai Köckeritz

„Das Seebad Warnemünde steht seit jeher für maritime Tradition und eine weltoffene Kultur. Die Warnemünder Woche hat wieder einmal genau das verkörpert. Die Stimmung unter den Gästen und Sportlern war hervorragend und wurde auch nicht von ein paar Regenschauern und dem starken Wind zu Beginn der Segel- und Festwoche getrübt. Dank des Engagements der Organisatoren der verschiedenen Veranstaltungsteile, der ehrenamtlich Helfenden und der vielen Partner wurde die 85. Warnemünder Woche zu einem großen Erfolg, auf den alle Beteiligten zu Recht stolz sein können,“ sagt Tourismusdirektor Matthias Fromm.

Die 86. Warnemünder Woche findet vom 6. bis 14. Juli 2024 statt.

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