Segelzusammenfassung des Tages: Warten auf stabilen Wind

Es war ein zäher Tag auf dem Wasser für die Segler der Warnemünder Woche: Temperaturen um die 22 Grad Celsius und schwacher, stark drehender Wind. Am Ende konnten aber alle Klassen mehrere Wettfahrten abschließen. Führungswechsel gab es bei der Star Eastern Hemisphere Championship und der Soling Europameisterschaft.

Soling-EM Tag 3

Der für 11 Uhr angesetzte erste Start am dritten Tag der Soling Europameisterschaft schien bereits am Morgen keine große Chance zu haben, pünktlich stattfinden zu können. Die Wettfahrtleitung schickte das Feld der 14 Solinge trotzdem auf ihre Bahn, um im Falle einer Windzunahme schnell reagieren zu können. Und tatsächlich, um 12:20 Uhr schallte das Startsignal für die erste Wettfahrt des Tages über das Wasser. Nach dem Zieldurchgang hieß es dann erneut: Warten. Nach zwei Stunden konnte dann das zweite Rennen erfolgreich gesegelt werden und anschließend sogar ein drittes. Somit kommen die Solinge nach drei Tagen auf insgesamt sechs Läufe und haben damit einen Streicher sicher. Für eine gültige Europameisterschaft wären bereits vier Wettfahrten insgesamt ausreichend gewesen.

Solinge unter Spinnaker bei Leichtwindbedingungen. Foto: Pepe Hartmann

„Es waren heute wirklich knifflige Bedingungen. Wir mussten lange warten und dann war es meistens am unteren Limit des Segelbaren“, sagte Soling-Wettfahrtleiter Jan Prockat rückblickend. Was bei den Leichtwindbedingungen erschwerend hinzukam, war die Strömung, „eine zusätzlich würzende Komponente“, so Prockat.

An der Spitze der Tabelle der Soling-EM gab es einen Wechsel: Die norwegische Crew um Kristian Nergaard hat nach einem zweiten und zwei ersten Plätzen heute die Führung übernommen. Mit lediglich einem Punkt Abstand dahinter folgt das bisher führende ungarische Team von Sandor Varjas. Am Abschlusstag morgen könnte es also zu einem höchst spannenden Kampf um den EM-Titel zwischen Kristian Neergaard und Sandor Varjas kommen. Der Holländer Rudy den Outer belegt weiterhin Platz drei, mit elf Punkten Rückstand auf die Zweiten. Der einzige Deutsche im Feld, Michael Dietzel, liegt unverändert auf Platz neun.

Star EHC Tag 2

Auch die Teilnehmer der Eastern Hemisphere Championship der Starboote mussten heute Geduld zeigen. Das Feld der 32 Stare ging nach anfänglicher Startverschiebung um 12.20 Uhr zum ersten Mal am heutigen Tag über die Startlinie. Fast zwei Stunden dauerte dieser erste Lauf, worauf zwei Stunden Warten auf stabileren Wind folgte. Gegen 17 Uhr war schließlich der zweite Lauf erfolgreich beendet und damit das Tagessoll erfüllt, was nach zwei Regattatagen nun insgesamt vier abgeschlossene Wettfahrten ergibt.

Die Stare bereiten sich nach der Luvtonne auf den Vormwindkurs vor. Foto: Pepe Hartmann

Wettfahrtleiter Thomas Jørgensen aus Dänemark zeigte sich beeindruckt über die Qualität des Wetterbriefings des Deutschen Wetterdienstes, der die Wetterentwicklung treffend vorhergesagt hatte. „Es war ein langer Tag, aber ich denke es waren faire Wettfahrten, trotz der Winddreher“, so Jørgensen.

Die Führenden der Eastern Hemisphere Championship vom Vortag, Marin Misura und Tonko Barac aus Kroatien, segelten einen ersten und einen siebten Platz, und mussten damit die Führung an den Schweizer Starboot-Segler Piet Eckert und seinen Vorschoter Frederico Melo abgeben, die beide Läufe auf Platz 2 beendeten. Der ehemalige Finn-Segler Max Kohlhoff und sein Vorschoter Ole Burzinski liegen weiterhin auf Platz drei und sind damit die besten Deutschen. Auf Platz vier folgen Huber Merkelbach und Kilian Weise. Für morgen sind erneut zwei Wettfahrten geplant, am Sonntag eine weitere.

29er Tag 1


Lucas und Moritz Tamm führen im Feld der 29er. Foto: Pepe Hartmann

Die Geschwister Lucas und Moritz Hamm vom Chiemsee sind mit der Führung in die heute begonnen 29er-Regatta der Warnemünder Woche eingestiegen. Im vergangenen Jahr waren sie noch im Optimisten unterwegs, mit dem sie unter anderem die Team-Race-Ausscheidung im Rahmen der 84. Warnemünder Woche 2022 gewannen. Ihre erste Saison im 29er läuft bislang sehr gut, so gewannen sie Ende Mai die YES-Regatta vor Kiel. Auf Platz zwei hinter den beiden folgen Sophie Schneider und Victoria Egger vom Württembergischen Yacht-Club, die die dritte von drei Wettfahrten des Tages gewannen. Auf Platz drei folgen die Australier Aiden Hodzic und Ethan Lozevski vor Emily Polson und Tiffany Mak aus Hongkong.

H-Boot Tag 1

Ebenfalls neu begrüßt hat die Warnemünder Woche heute die H-Boote, die auf der selben Bahn, wie die Solinge segeln. Die Strömung setzte dem Feld der elf Teams zu und verursachte Frühstarts und in der Konsequenz Disqualifizierungen. In der ersten von zwei Wettfahrten kamen lediglich drei von elf Crews in die Wertung, im zweiten Lauf fünf. Die Führung hat Gerhard Miethe vom Rursee übernommen. Darauf folgen Birgit Dürr aus Wismar auf Platz zwei und Bern Zimmermann aus Berlin auf Platz drei.

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